Ihr seid gerne zu Fuß in beeindruckender ursprünglicher Landschaft unterwegs? Dann nichts wie auf zu einer unvergesslichen mehrtägigen Trekkingtour in der Gegend rund um Chiang Mai!

Ein paar Infos vorab

Die Großstadt Chiang Mai gilt als das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Norden Thailands und ist ganz klar einen Besuch wert. Die Altstadt basiert auf einem viereckigen Grundriss und wird von einer antiken Stadtmauer und parallel dazu verlaufendem Wassergraben mit zahlreichen Brücken umschlossen. Überall findet man großartiges Essen in kleinen Garküchen, hübsche Bars, einige Nachtbasare und für kulturell Interessierte jede Menge buddhistische Tempel. In Chiang Mai fühlten wir uns richtig wohl, vor allem auch wegen der entspannten und netten Menschen, die wir dort kennenlernten.

Durch Zufall lernten wir einen Privatguide kennen, der als Mitglied der Karen People die umliegenden Wälder sozusagen wie seine Westentasche kennt und uns zu einem großartigen mehrtägigen Dschungeltrek völlig abseits des Massentourismus mitnahm.

Into the Jungle

Wie so oft bei Ausflügen in die Natur waren wir schon sehr früh morgens auf den Beinen, vor allem weil es ja auch wieder recht früh dunkel wird. Nach der Anfahrt zum Ausgangspunkt und einem entspannenden Bad in den heißen Quellen Pong Dueat Geyser starteten wir den Trek.


Unsere mehrstündigen, anstrengenden, dabei aber wunderschönen Wanderungen führten uns auf schmalen Pfaden mitten durch den Dschungel, vorbei an Reisfeldern, gurgelnden Bächen und winzigen verstreuten Ansiedlungen.

Wir waren vollkommen alleine, Natur pur. Begleitet wurden wir nur vom leisen Rascheln der Blätter, Vogelgezwitscher und allerhand fremden Tiergeräuschen.

Unser Guide brachte uns mit seiner Kenntnis der Flora und Fauna zum Staunen und erklärte uns viele der Pflanzen und ihre Verwendung … z.B. sammelten wir unterwegs Blätter für Tee und einige Kräuter zum Kochen.


Raus aus dem Dschungel und zurück in die Zivilisation ging es per Bamboo Rafting. Unser Bootsmann bugsierte das handgefertigte Floß gekonnt durch Stromschnellen hindurch und an Wasserbüffeln vorbei durch die wunderschöne Dschungelumgebung.


Unterkunft und Essen

Die erste Nacht verbrachten wir als einzige Übernachtungsgäste in einem kleinen Dorf der Karen, einem südostasiatischen Bergvolk. Sämtliche Häuser waren dort aus Holz oder Bambus und meist auf Pfählen gebaut. Unterhalb der Häuser wurden Schweine und Hühner gehalten. Traditionelle Wasserleitungen aus Bambusrohr versorgten das Dorf von einer nahen Wasserquelle.
Bei der gemeinsamen Zubereitung des Abendessens mit der gesamten Familie hatten wir großen Spaß und das Essen schmeckte einfach fantastisch. Da außer uns nur unser Guide Englisch sprach gestaltete sich die Verständigung etwas schwierig mit Händen und Füßen, trotzdem verbrachten wir später am Feuer auf der Veranda einen gemütlichen gemeinsamen Abend.
Der laut gurgelnde Bach unter unserer Schlafstätte sorgte für eine ziemlich unruhige Nacht, aber eine Katzenwäsche an der Regentonne und ein einfaches Frühstück am nächsten Morgen brachten die nötige Erfrischung für die weitere Wanderung.


Um die Mittagszeit des zweiten Tages legten wir an einem kleinen Fluss eine Rast ein und wurden am Lagerfeuer mit einfachem Essen aus dem Bambusrohr versorgt. Dabei probierten wir die bei den Bergvölkern beliebte traditionelle Chilipaste. Obwohl wir mittlerweile gerne scharf essen brachte uns diese nach einer kleinen Kostprobe an unsere Grenzen.


Unsere zweite Unterkunft in einem Dorf des Bergvolks Lahu erreichten wir bei nahender Dunkelheit und fielen nach dem gemeinsamen Abendessen mit der Großfamilie völlig erschöpft in unser Bett mit fragwürdig löchrigem Moskitonetz.


Ausrüstung

  • Tagesrucksack (nicht zu voll packen!)
  • gute Wanderschuhe (am besten Volllederstiefel)
  • kurze Funktionsklamotten
  • Fleecejacke o.ä. für abends
  • Kappe
  • Sonnenbrille
  • Taschenlampe
  • Mückenspray
  • Sonnencreme
  • ein wenig Kosmetik
  • Kamera
  • viel Trinkwasser

Ein paar Tipps zum Schluss

Solch ein Dschungeltrekking ist anstrengend und sollte konditionell nicht unterschätzt werden. Tagsüber kann es richtig heiß werden, dafür kühlt es nachts schnell stark ab.
Zimperlich sollte man sich auch nicht bei den Unterkünften anstellen, alles war sehr einfach gehalten und es gab jede Menge Getier. Die Betten bestanden aus dünnen Matratzen, welche mit löchrigen Moskitonetzen verhängt wurden. Die zugehörigen Decken waren sehr fadenscheinig und wirkten nicht sehr sauber. Die Sanitäranlagen, wenn man sie als solche bezeichnen möchte, befanden sich entweder außerhalb oder unterhalb des Schlafraums, wo sich auch die Schweine und Hühner aufhielten.
Die Landschaft und die Menschen machen unserer Meinung nach aber all das wett und wir würden beim nächsten Mal gerne noch etwas mehr Zeit für die Wanderung einplanen.

Wenige Tage später fuhren wir übrigens zu einem Zipline-Park, den wir auf der Rückfahrt von unserem Trek entdeckt hatten. Etwa 1,5 Stunden brauchten wir für den Parcour, der uns von Baum zu Baum und über Canyons und Flüsse führte. Ein Riesenspaß!