Gigantische Höhlensysteme … Bat-Exodus … und das Ganze mitten im dichten Regenwald Borneos?
Klar, dass wir dort unbedingt hin mussten!

Ein paar Infos vorab

Der Gunung Mulu Nationalpark ist ein wunderschönes Naturschutzgebiet und befindet sich im Landesinneren des Bundesstaates Sarawak auf Borneo. Im Jahr 2000 wurde dem Nationalpark der Titel UNESCO-Weltnaturerbe verliehen. Das riesige Areal ist weltbekannt für seine einzigartige Karstlandschaft und einem der größten Höhlensysteme der Welt, welches man auf die unterschiedlichsten Art und Weisen erkunden und bestaunen kann.
Detailliertere Infos findet ihr auf der offiziellen Website des Gunung Mulu Nationalpark unter www.mulupark.com.

Aktivitäten

Vor Ort verbrachten wir 4 Tage und 3 Nächte und hatten dadurch genügend Zeit, die nachfolgenden Aktivitäten ausgiebig zu genießen. Wir schauten uns in Form geführter Touren alle vier Showcaves an. Dabei beeindruckte uns am meisten die Dimension und die Unterschiedlichkeit und Abwechslung in Form und Farbe der Höhlen.

Zudem hatten wir das große Glück nach der Besichtigung der Deer & Lang Caves den Bat Exodus live mitzuerleben.

Tausende Fledermäuse sammelten sich in der Abenddämmerung immer wieder in riesigen Schwärmen vor dem Höhlenausgang um dann in Helixform im Himmel über dem Dschungel zu verschwinden.

Dieses wundervolle Schauspiel beobachten zu dürfen beeindruckte uns sehr.

 

Einen völlig anderen Blickwinkel auf den Urwald bekamen wir beim Canopy Walk, bei dem man in luftiger Höhe über schmale schwankende Hängebrücken von Baum zu Baum lief.

 

Alternativ zu den geführten Touren gab es auch einige wenige Treks, welche man auf eigene Faust erkunden konnte. Sehr schön fanden wir die zwei- bis dreistündige Wanderung auf dem Paku Valley Loop. Rast machten wir mitten im Dschungel an einem idyllischen Flussufer mit Wasserfall.

Wir waren rundum zufrieden und glücklich mit unserem Aufenthalt im Gunung Mulu Nationalpark und unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht … die gigantischen Höhlensysteme, der beeindruckende Bat Exodus, die wunderschöne Natur und die viele abgefahrenen Insekten bescherten uns unvergessliche Eindrücke und Momente.

 

 

Unterkunft und Gelände

Wir entschieden uns für die Übernachtung in einer direkt vom Gunung Mulu Nationalpark angebotenen Unterkunft.
Die gesamte Anlage inklusive der Unterkünfte war tiptop gepflegt und hübsch hergerichtet.
Über eine Hängebrücke betrat man das Gelände. Rezeption, Café/Restaurant, Souvenirshop und die verschiedenen Unterkünfte waren durch Holzstege miteinander verbunden, so dass man sich dort (meist) trockenen Fußes bewegen konnte.
Wir haben unsere Entscheidung nicht bereut und würden es wieder so machen, auch wenn es im Vergleich zu den außerhalb gelegenen Homestays recht teuer war.

 

Essen und Trinken

Das Frühstück war bei der Buchung unserer Unterkunft inklusive und soweit auch ganz in Ordnung. Es hätte unserer Meinung nach lediglich etwas üppiger und abwechslungsreicher sein können, da man ja fast die ganze Zeit sehr aktiv und dementsprechend hungrig ist.
Mittags und abends aßen wir entweder im Park-eigenen Restaurant oder in einem der kleinen einfachen Restaurants außerhalb der Parkanlage, wo wir auch unsere Getränke, vor allem das in rauen Mengen benötigte Wasser, kauften.

Ausrüstung

  • gutes Schuhwerk; optimal sind Wanderschuhe mit gutem Profil
  • leichte bequeme Kleidung; wir waren sehr froh über unsere Funktionskleidung, da es unfassbar heiß ist und die Luftfeuchtigkeit gefühlt bei 150% liegt
  • Regenjacke
  • Tagesrucksack
  • Sonnencreme
  • Moskitospray
  • Taschenlampe und am besten zusätzlich eine Kopflampe, damit man in gewissen Situationen die Hände frei hat

An- und Abreise

Wir reisten von Kuching per Flugzeug an, der Nationalpark wird aber auch von Miri und Kota Kinabalu angeflogen.
Den Flug durften wir erst buchen, nachdem wir die bestätigte Buchung unserer Unterkunft vorweisen konnten.

Wir hatten noch nie zuvor einen so niedlichen Flughafen gesehen (ok, bis wir dann von Kudat nach Sandakan flogen) … es gab ein Rollfeld und ein kleines Gebäude mit einem etwa 1 Meter langen Gepäckband.

Vor dem Flughafen warteten schon private „Taxis“, die einen für kleines Geld zur Unterkunft brachten.
Insgesamt hat alles überraschend einfach und problemlos funktioniert.

Den Gunung Mulu Nationalpark verließen wir ebenfalls per Flugzeug in Richtung Kota Kinabalu.

 

Ein paar Tipps zum Schluss

Eintritt: RM 30 (Ringgit) pro Person für 5 Tage (als wir dort waren)
Ohne ausreichend Bargeld für Verpflegung kommt ihr im Gunung Mulu Nationalpark nicht weit.

Empfehlenswert ist, die geführten Touren schon vorab zu buchen. Man hat nur einen begrenzten Aufenthalt vor Ort und wenn dann alles ausgebucht ist, sitzt man mehr oder weniger fest, denn Unternehmungen auf eigene Faust gibt es vergleichsweise wenig.

Für Touren ohne Guide muss man sich unbedingt am Parkeingang ab- und (ganz wichtig!) natürlich auch wieder zurückmelden.

Wer es etwa actionreicher mag kann über die Website des Gunung Mulu Nationalpark sogenannte Adventure Cavings sowie mehrtägige Treks zu den gigantischen Pinnacles oder dem Mount Gunung Mulu buchen.

Als geführt ausgewiesene Touren sollte man auf gar keinen Fall eigenständig laufen … bis auf die kleinen Rundwege ist hier nichts markiert, es gibt keine eindeutig erkennbaren Wegstrecken und es ist einfach mitten im Dschungel. Man hat kaum eine Chance sich dort alleine zurechtzufinden und im Ernstfall zu überleben. Nicht lange bevor wir dort waren, wurde fast zwei Wochen lang nach einem Touristen gesucht, der auf die glorreiche Idee kam, die Gipfelbesteigung des Mount Gunung Mulu alleine zu unternehmen. Er konnte gerade noch rechtzeitig völlig ausgemergelt gerettet werden.

Bei sämtlichen Ausflügen sollte man sehr sehr sehr viel Wasser mitnehmen, mindestens 3 Liter pro Person … auch wenn sich das jetzt übertrieben anhört, ihr werdet es brauchen.

Jeder sollte sich ein eigenes Bild bei der Wahl des geeigneten Moskitosprays machen. Wir für uns stellten fest, dass nur das Nobite 50% Deet wirklich half.