Auf der Suche nach atemberaubender Natur und absoluter Stille kommt man an einem mehrtägigen Aufenthalt im Khao Sok Nationalpark einfach nicht vorbei.
Ein paar Infos vorab
Der über 700 km² große Khao Sok Nationalpark befindet sich in der Provinz Surat Thani in Südthailand etwa 70 km nordöstlich von Khao Lak und etwa 40 km östlich von Takua Pa.
Mit der Überflutung eines Teils des Parks für den Bau des Ratchaprapha-Staudamms entstand der Cheow Lan Lake. Gemeinsam mit dem immergrünen Regenwald und den dicht bewachsenen Kalksteinfelsen bildet der riesige See mit seinem türkisfarbenen und klaren Wasser eine beeindruckende Kulisse.
Man findet hier Wasserfälle, Höhlen, unzählige Pflanzen- und Baumarten und sehr viele wilde einheimische Tierarten. Vor allem vom Großwild bekommt man allerdings verhältnismäßig wenig zu sehen, trotzdem durften wir einen Blick auf einen wilden Elefanten, verschiedene Affenarten, ein paar Wildschweine, Hirsche und Rinder erhaschen. Außerdem sahen wir Hornbills, Adler, Warane, Fledermäuse und natürlich viele Schmetterlinge und Insekten. Glücklicherweise gab es auf dem See kaum Mücken!
Planung und Anreise
Über eine thailändische Freundin buchten wir einen zweitägigen Trip mit privatem Guide, was viel schöner war als in einer großen Gruppe mit unbekannten Leuten, aber dafür auch etwas teurer.
Unser Guide holte uns sehr früh morgens an der Unterkunft in Khao Lak mit seinem Auto ab. Nach der Erledigung der Einkäufe auf dem Markt und einem tollen Frühstück in Takua Pa ging es zügig zum Parkeingang weiter. Dort angekommen verluden wir Gepäck und Proviant auf ein Longtailboot, das uns über den Stausee zur Unterkunft schipperte.
See und Landschaft
Während unseres zweitägigen Aufenthaltes fuhren wir mit dem Boot große Teile des Sees ab und konnten unterwegs viele verschiedene einheimischen Tiere beobachten.
Hier fand auch die für uns unvergessliche Begegnung mit einem kleinen wilden Elefanten statt, der sich gierig über das mitgebrachte Obst hermachte.
An beiden Tagen machten wir einen ausgedehnten Jungle Walk gemeinsam mit unserem Guide, der uns mit seiner Kenntnis der Flora und Fauna stark beeindruckte. Auf schmalen Pfaden ging es mitten durch den dichten Dschungel. Wir wateten durch Wasserläufe und kletterten über steile Felsen hoch hinauf zu einem tollen Aussichtspunkt. Der türkisfarbene See bot anschließend eine wunderbare Abkühlung.
Vor allem früh am Morgen verschlug uns der spiegelglatte See mit seiner beeindruckenden und mystischen Atmosphäre bei erstem Sonnenlicht mit wabernden Nebelschwaden die Sprache.
Nur begleitet von den Rufen der Gibbons und anderen Naturgeräuschen paddelten wir mit zwei kleinen Kajaks durch die idyllische Inselwelt.
Unterkunft und Essen
Wir entschieden uns für die Übernachtung in sehr einfachen, auf dem See schwimmenden Bambushütten, den Bamboo Rafting Houses. Außer einer Matratze mit Moskitonetz und einer Kühlbox für die Getränke auf dem „Balkon“ gab es keine weitere Einrichtung.
Zu den „Sanitäranlagen“ musste man über Holzstege an Land gehen. Ansonsten gab es noch einen gemeinschaftlichen Essensbereich, wo wir mit frisch zubereiteten Köstlichkeiten wie im See gefangenem Fisch, Reis, Obst und Gemüse versorgt wurden.
Wir fanden es großartig und völlig ausreichend. Das leichte Schwanken der Rafting Houses empfanden wir gerade zum Einschlafen als sehr beruhigend.
Selbstverständlich sind wir beide mitten in der Nacht aufgewacht und mussten zur Toilette. Normalerweise passiert uns das kaum, aber an den unmöglichsten Orten und Zeitpunkten kommt man da anscheinend nicht drum herum. Im Licht unserer Taschenlampen stellten wir fest, dass wir einen ungebetenen Gast in unserem Moskitonetz hatten: eine große fette Kakerlake. Wir versuchten sie zu verjagen, aber sie entwischte uns. Schlaftrunken machten wir uns dann bewaffnet mit unseren Taschenlampen in Richtung Toilette auf.
Die volle Entschädigung für die gestörte Nachtruhe war der Anblick des glatten Sees, in dessen Wasser sich die unzähligen Sterne spiegelten … eine traumhafte Kulisse!
Als wir nach zwei drei weiteren Stündchen Schlaf am nächsten Morgen unser Hüttchen verließen lag die Kakerlake im Eingangsbereich auf dem Rücken und hatte offensichtlich einem größeren Tier als Frühstück gedient … unserer Meinung nach eine gerechte Strafe.
Ausrüstung
- leichtes Gepäck ist völlig ausreichend
- Tagesrucksack
- Taschenlampe
- Kamera (genügend Akkus und Speicher)
- Wanderschuhe
- Trekkinghose / kurze Hose
- T-Shirts / Funktionsshirts
- Regenjacke
- Kappe
- FlipFlops
- Badesachen
- Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor
- etwas Kosmetik
Ein paar Tipps zum Schluss
Die beste Zeit für einen Besuch im Khao Sok Nationalpark soll von November bis Januar sein, also nach dem Ende der Regenzeit. Die Wasserfälle und Flüsse führen dann viel Wasser und es ist trocken aber verhältnismäßig kühl.
Wir selbst waren im Februar dort und es war trotzdem fantastisch. Regen hatten wir keinen, es wurde aber schon ziemlich heiß.
Man sollte unbedingt mindestens eine Übernachtung einplanen. Bei einem Tagestrip ist alles sehr straff organisiert und man kommt nicht in den eigentlichen Genuss dieses unvergesslichen Erlebnisses.
Wir werden beim nächsten Mal auf jeden Fall mehrere Tage vor Ort bleiben und auch die Übernachtung im Baumhaus ausprobieren.