Kitsch oder Kunst? Das war für uns keine Frage … allerdings muss diese jeder für sich selbst beantworten. Beeindruckend ist der White Temple auf jeden Fall!

Ein paar Infos vorab

Nur etwa 15 km von Chiang Rai entfernt kann man diese außergewöhnliche Kunstausstellung im Stile einer buddhistischen Tempelanlage bestaunen. Das Wat Rong Khun, auch als White Temple bezeichnet, befindet sich seit 1997 unter der Leitung des thailändischen Künstlers und Architekten Chalermchai Kositpipat im Bau. Die Anlage wurde 2014 durch ein Erdbeben beschädigt, konnte aber zwischenzeitlich wieder repariert werden.

Only death can stop my dream, but cannot stop my project.Chalermchai Kositpipat

Wie der Name schon erkennen lässt ist die Hauptfarbe der Anlage Weiß, da die Schönheit und Reinheit dieser Farbe die Reinheit Buddhas symbolisieren soll.
Beim White Temple handelt es sich nicht um einen Tempel im ursprünglichen Sinn, was man unter anderem daran erkennt, dass hier keine Mönche leben.

Atmosphäre und Rundgang

Wir waren schon vom ersten Moment an fasziniert von dieser außergewöhnlichen und einzigartigen Architektur. Die Farbe, die Ornamente, die vielen liebevoll gearbeiteten Details, die glitzernden in den Stein eingelassenen Glassteinchen, Figuren, Kreaturen, Gemälde … man kann unendlich viel entdecken. Das Auge kommt gar nicht zur Ruhe und wer gerne fotografiert könnte hier Tage verbringen.


Fotografieren ist übrigens ausschließlich in der Außenanlage erlaubt. Bei der Begehung folgt man einer klar vorgegebenen Route, die Buddhas Lehren visualisieren soll. Man startet in der Hölle, also der Unterwelt. Über eine Brücke gehend kehrt man sich sozusagen von den weltlichen Gelüsten, Versuchungen und Begierden ab und gelangt anschließend in den Himmel um sich auf den Geist zu konzentrieren. Kehrt man mittendrin um ertönt aus den Lautsprechern sofort die Ansage:

We don’t want to go back to the hell – please move on to the heaven!

Drumherum

Gegen kleines Geld konnte man silberne Plättchen erstehen, diese mit einem Wunsch beschriften und an einen Wunschbaum hängen. Zudem wird durch deren Erlös der Weiterbau der Anlage unterstützt.
Wem das noch nicht genügt für den gibt es auch einen hübschen Wunschbrunnen.
Sehr gut gefallen hat uns auch die Ausstellung des Künstlers und wir haben uns ein paar Drucke für Zuhause mitgenommen.
Und selbst wenn man gerade kein Bedürfnis verspürt, sollte man sich die komplett von außen und innen goldfarbene Toilettenanlage nicht entgehen lassen.


Ein paar Tipps zum Schluss

Am besten ist der White Temple per Bus, Songthaew, Roller oder Taxi erreichbar.
Adresse: Pa O Don Chai, Amphoe Muang Chiang Rai Chiang Rai 57000, Thailand
Öffnungszeiten: täglich 8 – 18 Uhr
Eintritt: kostenlos (als wir dort waren)
Die Knie und Schultern der Besucher müssen wie bei allen Tempeln bedeckt sein.
Schuhe müssen beim Betreten des Tempelinneren wie überall sonst auch ausgezogen werden.
Für eine Besichtigung in aller Ruhe sollte man sich am besten unter der Woche früh morgens Zeit nehmen, denn am Wochenende, vor allem sonntags, ist hier die Hölle los.
Die gesamte Anlage wird privat finanziert und kleinere oder größere Geldspenden sind gerne gesehen. Allerdings sind 10.000 THB der maximale Spendenbetrag, da sich der Künstler nicht von großen Geldgebern abhängig machen will, was unserer Meinung nach sehr lobenswert ist.