Die alte Königsstadt Mandalay war die erste Station auf unserer Reise durch Myanmar und wir verbrachten dort zwei Tage. Auf den ersten Blick wirkte die quirlige Stadt nicht unbedingt sehr einladend, bei genauerem Hinsehen aber entdeckten wir sehr viel Sehenswertes.
Ein paar Infos vorab
Mandalay ist mit knapp 1,6 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Myanmar und liegt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten im Zentrum von Myanmar am Irawaddy Fluss. Sie besitzt auch einen internationalen Flughafen, den Mandalay International Airport.
Mandalay Hill
Gleich am ersten Abend besuchten wir den Mandalay Hill. Der heilige Berg ist 240 Meter hoch und prima zu Fuß über die überdachte Treppe mit ihren rund 1700 Stufen oder bequemer per Taxi zu erreichen.
In aller Ruhe schauten wir uns die offen gebaute Tempelanlage mit ihren unzähligen Glas- und Spiegelmosaiken an, in denen sich die Lichtstrahlen der untergehenden Sonne reflektierten.
Wir genossen den fantastischen 360° Blick über die gesamte Stadt mit ihren vielen Klöstern und den Fluss Irrawaddy bis hin zu den Shan Bergen in der Ferne. Über allem herrschte eine sehr angenehme und andächtige Stimmung.
Mandalay Palace
Früh am nächsten Morgen holte uns unser Guide am Hotel ab und brachte uns zum Fort Mandalay oder Mandalay Palace, dem ehemaligen Königspalast. Die Anlage erstreckt sich auf einem 4 km² großen quadratischen Grundriss und wird mit einer 8 Meter hohen Mauer und einem tiefen Wassergraben von je 2 Kilometern Länge umfasst. Nach einem verheerenden Brand baute man den Palast nahezu originalgetreu in den 90er Jahren wieder auf. Dadurch bekamen wir einen guten Eindruck wie es früher einmal ausgesehen haben muss. Zusätzlich konnte man sich in einem auf dem Gelände befindlichen Museum zahlreiche Originale wie Gewänder, Möbel, Sänfte, etc. aus der damaligen Zeit anschauen.
Umgebung und Inwa
Außerhalb der Stadt gelangten wir über die Ava-Brücke zum Sagaing-Hügel mit seinen hunderten Pagoden, Klöstern, Tempeln, Meditationszentren und Stupas. Einige tausend Mönche und Nonnen leben und studieren hier.
Etwa 20 Kilometer von Mandalay entfernt setzten wir mit einer Longtailboot-Fähre nach Inwa über, der einstigen Königsstadt Ava.
Nach einer kleinen Rast im Grünen in einem idyllischen Restaurant stiegen wir in eine der bereitstehenden Pferdekutschen, die uns auf den holperigen Straßen durch die hübsche verschlafene Landschaft ruckelte.
Vorbei an Feldern und kleinen Bauernhäusern zockelten wir zu unserer ersten Station, dem komplett aus Teakholz erbauten Bagaya-Kloster, welches als eines der Schönsten und Authentischsten in ganz Myanmar gilt. Auf unserer Fahrt über die Insel kamen wir noch zu einigen weiteren Sehenswürdigkeiten: dem Nanmyin Wachturm, dem Maha Aung Mye Bonzan Kloster und viele weitere Pagoden und Statuen.
In der Abenddämmerung spazierten wir über die längste Teakholzbrücke der Welt, der U-Bein-Brücke bei Amarapura. Dabei genossen wir den traumhaften Sonnenuntergang mit Ausblick auf den Taungthaman-See.
Unterkunft und Verpflegung
Schon vorab buchten wir ein Doppelzimmer im Royal Pearl Hotel, was in etwa der mittleren Unterkunfts-Kategorie entspricht. Das Personal war sehr nett, das Zimmer sauber und das Frühstück auf der Dachterrasse ok.
In Mandalay findet man jede Menge unterschiedlichster Restaurants. Wir probierten das burmesische Restaurant Aye Myit Tar aus, welches fußläufig von unserem Hotel aus sehr gut erreichbar war. Wir fanden es dermaßen lecker, dass wir am nächsten Tag direkt noch einmal dort hingingen. Alles war sehr einfach gehalten und preisgünstig, außerdem waren wir fast die einzigen Touristen. Die Kellner waren supernett, erklärten alles und tischten uns unfassbar viele Schälchen mit Köstlichkeiten auf.
An- und Abreise
Wir nahmen von Bangkok aus das Flugzeug nach Mandalay. Ein Shuttle brachte uns anschließend in etwa einstündiger Fahrt zu unserer Unterkunft in der Stadt.
Da wir schon vor der Reise online das e-Visa beantragt hatten lief bei unserer Einreise alles absolut problemlos. Man sollte sich vor der Einreise nach Myanmar unbedingt über die aktuellen Einreisebestimmungen erkundigen um Probleme an der Grenze zu vermeiden.
Von Mandalay aus reisten wir mit dem Schiff auf dem Irrawaddy Fluss weiter nach Bagan. Die Fahrt war langsam und angenehm, dabei aber landschaftlich eher unspektakulär. An Bord gab es eine einfache ausreichende Verpflegung, ein paar Snacks sollte man sich zusätzlich selbst mitnehmen. Die Tickets für den MGRG Express buchten wir direkt in unserer Unterkunft für umgerechnet etwa 40 US Dollar pro Person. In aller Frühe ging es morgens um 7:00 Uhr los (Check In 6:30), in Bagan kamen wir nachmittags gegen 17:00 Uhr an.
Ein paar Tipps zum Schluss
Die Währung von Myanmar ist der Kyat (gesprochen Tschat), aber der US Dollar gilt vor allem im Tourismusbereich als offizielles Zahlungsmittel. Kein Scherz, wir haben es selbst erlebt: ausländische Geldscheine müssen möglichst neu, sauber und unzerknittert sein, ansonsten verweigern die Einheimischen ihre Annahme.
Die Zahlung per Kreditkarte war kaum möglich und Geldautomaten fand man auch eher selten … also genügend Bargeld mitnehmen!
Generell waren wir überrascht über die Preise in Myanmar … für einen einigermaßen akzeptablen Wohlfühl-Standard mussten wir schon recht tief in die Tasche greifen.