Der leuchtend blaue Inle See auf dem Shan Plateau bietet mit den Shan Bergen im Hintergrund eine einzigartige Kulisse.

Ein paar Infos vorab

Der Inle Lake ist der zweitgrößte Süßwassersee Myanmars und liegt im Shan-Staat auf einer Höhe von 875 Meter üNN. Auf und am See leben etwa 70.000 Menschen in 17 Dörfern.
Bekannt ist der See vor allem durch die Einbeinruderer und die schwimmenden Gärten. Das Leben der Menschen ist völlig auf den See ausgerichtet. Die Häuser auf dem See sind auf Pfählen gebaut und die Bewohner bauen Gemüse, Früchte und Blumen auf schwimmenden Feldern an.
Typisch für die einheimischen Fischer ist die Einbein-Rudertechnik, bei der der Rudernde am Heck des Bootes steht und das Ruder mit dem Bein einklemmt um freie Hände zu haben.

Zum See und drumherum

Nach unserem Aufenthalt Kalaw nahmen wir den Bus zum Inle See und suchten uns dort eine hübsche Unterkunft in Nyaung Shwe.
Mit den dort kostenlos zur Verfügung gestellten Fahrrädern unternahmen wir eine schöne Radtour durch die idyllische Landschaft in Richtung der Khaung Daing Hot Springs am anderen Seeufer. Enttäuschenderweise handelte es sich bei den Heiße Quellen jedoch eher um Swimming Pools und auch der Eintrittspreis war ungerechtfertigt hoch.
Rund um den See werden tolle ein- oder mehrtägige Trekkingtouren in die Berge angeboten. Wir mussten die von uns gebuchte Wanderung leider aufgrund eines Infektes kurzfristig wieder absagen, was wirklich schade war.

Auf dem See

Die eigentlichen Sehenswürdigkeiten des Inle Lake befinden sich natürlich auf dem See und sind ausschließlich per Boot zu erreichen. Wir buchten diesen Tagesausflug völlig unkompliziert direkt über unsere Unterkunft.
Die Fahrt mit einem der typischen schmalen langen Holzboote am frühen Morgen über den glatten See genossen wir sehr. Schon bald entdeckten wir eine kleine Gruppe der traditionellen Einbeinfischer und waren begeistert über deren Fertigkeiten.


Anschließend ging es weiter nach Ywama, einem kleinen Ort in der Mitte des Sees. Nach einem leckeren burmesischen Mittagessen auf einer hübschen Terrasse mit toller Aussicht machten wir Halt in einer Silberschmiede, einer Lotus-Weberei und einer Cheroot-Manufaktur (einheimische Zigarren). Außerdem konnten wir beim traditionellen Boots- und Hausbau zusehen.
Einerseits entdeckten wir dort viel Schönes und erhielten gute Einblicke in das traditionelle Handwerk, andererseits wurde recht schnell klar, dass man bei den verschiedenen Familienmitgliedern unseres Bootsmannes auch etwas kaufen sollte. Dies verlieh der ganzen Sache einen Hauch von Kaffeefahrt. Als Andenken gönnten wir uns jeder eine Kleinigkeit des wirklich schön gefertigten Silberschmucks. Auf den Kauf der hochwertigen Seide, die aus dem im See wachsenden Lotus gewonnen und zu wunderschönem Tuch weiterverarbeitet wird, verzichteten wir aufgrund des Platzmangels in unseren Rucksäcken.


Der Rückweg führte uns mitten durch die wunderschönen schwimmenden Gärten, die von den Einheimischen per Boot bewirtschaftet werden.

Wie vielerorts in Myanmar kann man auch am Inle See heilige Stätten, Pagoden und Tempel anfahren. Wir konzentrierten uns hier aber auf die Landschaft und die Menschen, da wir schon in Mandalay, Bagan und Kalaw sehr viele buddhistische Sehenswürdigkeiten besichtigt hatten.


Weiterreise

Der Inle Lake war unsere letzte Station auf unserer zweiwöchigen Reise durch Myanmar und wir nahmen von dort aus den Nachtbus zurück nach Mandalay, um von dort mit dem Flugzeug nach Chiang Mai in Thailand weiterzureisen. Klingt praktisch, war aber in der Realität kein Spaß. Schlafen? Fehlanzeige. Und der Gestank im Bus war schier unerträglich.
Normalerweise sollte man froh sein, wenn man sogar früher als gedacht am Ziel ankommt. In diesem Fall schlugen wir aber mitten in der Nacht irgendwo in Mandalay auf und nicht wie geplant früh am Morgen. Dadurch waren wir gezwungen, uns bis zum Sonnenaufgang auf die Schnelle noch einmal eine Unterkunft zu suchen. Auf der dreckigen Straße mit dem ganzen Gepäck stundenlang herumzusitzen bis das erste Frühstückslokal öffnet war definitiv keine Option. Nach einem erschreckenden Versuch in einem vermeintlich günstigen Hostel entschieden wir uns völlig erschlagen für ein überteuertes und stickiges Zimmer ohne Fenster in einem der etwas besseren Hotels. Die dringend erforderliche Dusche mit anschließendem Frühstück besänftigte uns wieder und wir verließen Myanmar nicht mit negativen Gefühlen.

Ein paar Tipps zum Schluss

Als Tourist musste man für den Zugang zum See eine Eintrittsgebühr in Höhe von etwa 10 USD entrichten. Das Ticket berechtigte den Aufenthalt von bis zu 7 Tagen.
Von Kalaw aus wollten wir ursprünglich eine mehrtägige Trekkingtour hinab zum Inle Lake unternehmen, was sicherlich die schönste Art der Anreise ist. Generell kann man, je nachdem von wo aus man kommt, mit dem Bus, dem Zug oder dem Flugzeug anreisen.
Vergesst niemals euren Sonnenschutz, vor allem für die Bootsfahrt.
Früh morgens ist es gerade auf dem See empfindlich kalt, packt euch also eine Jacke o.ä. ein.
Die beste Auswahl an bezahlbaren Unterkünften und verschiedenen Restaurants findet man in Nyaung Shwe.
Rund um den See direkt am Ufer entstehen viele sehr schicke aber dementsprechend auch sehr hochpreisige Resorts.