Wer eine gigantische Unterwasserwelt entdecken und an einem der schönsten Strände Thailands übernachten möchte, sollte unbedingt einen mehrtägigen Ausflug zu den Surin Islands unternehmen.
Ein paar Infos vorab
Die aus fünf Inseln bestehende Inselgruppe Koh Surin in der Andaman Sea an Thailands Westküste gehört zum Mo-Ko-Surin-Nationalpark und liegt etwa 60 km vor dem Festland bei Kura Buri.
Die beiden Hauptinseln Ko Surin Nuea (Nordinsel) und Ko Surin Tai (Südinsel) sind in etwa gleich groß, liegen nah beieinander und werden durch einen flachen, weitläufigen Kanal voneinander getrennt, der bei Ebbe sogar begehbar ist.
Auf Ko Surin Tai leben die Moken, auch als Seenomaden bekannt.
Die Inseln sind mit dichtem Urwald bewachsen, es gibt etliche traumhafte Buchten und herrlich weiße Sandstrände.
Koh Surin gilt als eines der schönste Tauch- und Schnorchelgebiete Thailands.
Inseln und Unterwasserwelt
Nachdem wir von den Similans wegen des Massentourismus ziemlich enttäuscht waren und der Tagesausflug nach Tachai zwar schön, aber relativ kurz und eher unentspannt war, buchten wir einen zweitägigen Ausflug zu den Surin Islands.
In Khao Lak wurden wir früh morgens direkt an der Unterkunft abgeholt. Mit dem Minivan ging es in etwa einer Stunde Fahrt zum Nam Khem Pier nahe Takuapa und anschließend mit dem Speedboot in rund 1,5 Stunden zu den Inseln selbst.
Erster Stop: das Dorf der Moken auf Ko Surin Tai.
Wir betraten das wirklich hübsche Dorf mit etwas gemischten Gefühlen, da wir uns doch ein bisschen wie Voyeure vorkamen. Aber die Moken sind anscheinend an uns Touristen gewöhnt, beachteten uns kaum und verhielten sich sehr zurückhaltend.
Wir hoffen sehr, dass die Seenomaden auch zukünftig nicht von einer Touristenwelle überschwemmt werden und damit ihre Ursprünglichkeit verlieren.
Nach nur wenigen Minuten Bootsfahrt legten wir den ersten Schnorchelstop ein und waren total begeistert von der dortigen Unterwasserwelt mit intakten Korallen, riesigen wunderschönen Muscheln und den vielen bunten Fischen.
Anschließend ging es weiter nach Ko Surin Nuea, wo wir unser Gepäck abladen konnten und ein sehr leckeres Mittagessen serviert bekamen.
Nachdem die Ein-Tages-Ausflügler am frühen Nachmittag wieder abgereist waren schlossen wir uns einer fantastischen Schnorcheltour mit einem hölzernen Longboat an. Wir fuhren zwei tolle Spots an und hatten unter anderem unsere erste Begegnung mit einer großen Meeresschildkröte. Für uns ein echter Gänsehautmoment und wir konnten sogar einige Minuten in ihr Nähe schwimmen und tauchen. Beeindruckend waren auch zwei richtig große Kofferfische, die mit ihren riesige Augen völlig ruhig und wiederum von uns völlig unbeeindruckt durchs Wasser schwebten.
Nur als Übernachtungsgast kommt man in den echten Genuss der Insellandschaft und hat die traumhafte Bucht wie aus dem Bilderbuch mit ihrem türkisfarbenen, klaren Wasser fast für sich alleine.
Am Rand der Bucht stehen Mangrovenwälder, dort ist sozusagen der Haifisch-Kindergarten und wir konnten im knie- bis hüfthohen Gewässer vielen jungen Schwarzspitzen-Riffhaien zuschauen.
Als wir dort waren gab es nur sehr wenige Übernachtungsgäste … ein Traum. Auch die Abendstimmung war einfach gigantisch … bis 22:00 Uhr, danach ist „Feierabend“, denn dann wird der Strom abgestellt.
Unterkunft und Umgebung
Bei einer Übernachtung auf Koh Surin kann man zwischen Zelten und den etwas komfortableren kleinen Bungalows wählen. Wir haben uns für die Übernachtung im Zelt entschieden, was natürlich auch günstiger ist als im Bungalow. Ok, zugegebenermaßen war die Nacht extrem ungemütlich, da man nur einen leichten Schlafsack und eine wirklich seeeehr dünne Isomatte gestellt bekam, die einen den unebenen Boden und jede einzelne Wurzel deutlich spüren ließ. Viel Schlaf haben wir tatsächlich nicht bekommen, da wir gefühlt alle Viertelstunde versucht haben eine bessere Position zu finden und es im Zelt auch relativ heiß wird. Aber dafür waren wir früh wach und es ging ja um das Erlebnis an sich und nicht um einen Wellness-Aufenthalt.
Nach der unruhigen Nacht öffneten wir am frühen Morgen die Zeltplane und ein direkt vor dem Zelteingang hockendes Makaken-Männchen wünschte uns fauchend einen guten Morgen.
Der anschließende Spaziergang am menschenleeren Strand und der Sonnenaufgang in dieser Traumbucht hat die Müdigkeit schnell vergessen lassen.
Geduscht wird übrigens Open Air mit Kaltwasserdusche, was vollkommen ausreicht, da es sowieso ziemlich heiß ist.
Das Essen vor Ort war üppig und lecker.
Bei dem Trip gibt es nicht nur die Unterwasserwelt zu bestaunen, auch an Land bekam man einiges zu sehen, wie z.B. Affen, verschiedenste Vogelarten, Flughunde und große Warane.
Ausrüstung
- Badekleidung (ein UV-Shirt zum Schnorcheln ist empfehlenswert)
- Handtuch
- Sonnencreme
- Sonnenbrille
- Kamera (wer hat natürlich auch eine Unterwasserkamera)
- Taschenlampe
- ausreichend Bargeld in THB
- Tagesrucksack
Freizeitklamotten wie Shirt, Shorts und Flipflops benötigt man nur für das Restaurant auf der Insel und den Transfer.
Klar, etwas Kosmetik sollte man sich schon mitnehmen.
Ein paar Tipps zum Schluss
Von Mitte Mai bis Mitte November ist der Nationalpark für Besucher geschlossen, da dann Regenzeit ist und sich die Natur regenerieren kann.
Viele Bereiche der Insellandschaft sind reine Naturschutzgebiete und für Besucher gesperrt, was für die Erhaltung der Natur sehr wichtig ist.
Wertsachen sollte man besser in der Unterkunft belassen und das Bargeld sollte einigermaßen realistisch berechnet sein, da es keine Schließfächer o.ä. gibt.
Bei der von uns gebuchten Tour waren die Transfers, das Essen, Snacks und Getränke auf dem Boot, die Übernachtung an sich, die Nationalparkgebühren und das Schnorchel-Equipment im Preis enthalten. Am Restaurant konnte man zusätzliche Snacks und Getränke zu fairen Preisen kaufen.
Man sollte wirklich keinerlei Nahrungsmittel mit ins Zelt nehmen, die Affen werden ihren Weg hinein finden.
Und bitte bitte füttert keine Tiere … wir mussten leider mit ansehen, wie Gäste in der Bucht auf die glorreiche Idee kamen, die Baby-Haifische mit Brot zu füttern. Bevor wir uns einmischen konnten kam aber glücklicherweise ein Guide, der das unterbunden hat. Gerade die Jungtiere sterben daran … das betrifft selbstverständlich auch den Rest der Tierwelt, was man aber eigentlich als mitdenkender Mensch wissen sollte.