Wer Gemütlichkeit und Entspannung sucht und einfach mal ohne Programm in den Tag hineinleben möchte ist auf Koh Phayam genau richtig.

Ein paar Infos vorab

Bei Koh Phayam und der noch kleineren Nachbarinsel Koh Chang handelt es sich um die beiden nördlichsten Inseln Thailands in der Andamanensee nahe der Grenze zu Myanmar. Beide gehören zum Nationalpark Mu Ko Phayam.
Als wir dort waren kam uns die Insel relativ wenig besucht und absolut nicht überfüllt vor, was wahrscheinlich mit der mangelnden Struktur für Pauschaltourismus zusammenhängt und hoffentlich auch weiterhin so bleibt.

Koh Phayam ist autofrei, man ist mit dem Moped, zu Fuß oder per Fahrrad auf den kleinen, schmalen und meist holprigen Sträßchen unterwegs. Die Insel ist aufgrund ihrer Größe problemlos mit dem Moped abzufahren.
Das einzige Dorf liegt direkt am Pier. Ansonsten besteht die Insel aus wildem Dschungel und dem Anbau von Kokospalmen, Kautschuk und Cashwes.
Überall findet man hübsche (Strand-) Bars und leckere einfachste Restaurants. Ein paar kleine Shops gibt es natürlich auch und Benzin wird in PET-Flaschen direkt an der Straße verkauft.

Alles ist sehr einfach gehalten und genau das macht den Charme der Insel auch aus.

Unterkunft

Meist bestehen die „Resorts“ aus Holz- oder Bambus-Hütten mit Kaltwasserdusche und Ventilator. Air-Con ist eher die Ausnahme und Strom gibt es meist nur zu bestimmten Tageszeiten.
Wir haben uns schon vorab für die Rabbit Bungalows entschieden und fanden es perfekt. Das kleine Resort liegt etwa 500 Meter fußläufig vom Strand entfernt in hübscher Dschungelumgebung an einem kleinem See mit Wasserlilien … total idyllisch!
Hornbills sieht man hier täglich, manchmal sogar direkt vor der eigenen Hütte mit privater Hängematte.
Die gesamte Anlage ist sehr sauber und gepflegt und die beiden Besitzer Lek und First sind einfach klasse. Auch das Essen ist wirklich lecker und wird frisch von First zubereitet.


Atmosphäre und Unternehmungen

Alles und jeder ist hier sehr entspannt, man findet kaum Luxus, wenige Partys und selten Trubel … also genau das was wir suchten.
Dass hier vieles unter dem Motto Hippie bzw. Rastafari läuft merkt man als Neuling sehr schnell: die offiziellen Lieblingsfarben sind scheinbar Rot-Gelb-Grün und vielerorts hängt ein süßlicher Geruch in der Luft …

Yogakurse werden an allen Ecken angeboten und es gibt mehrere vegetarische bzw. vegane Restaurants. Unser persönlicher Liebling: das Cha Chai Home … unbedingt ausprobieren!
Alles ist hausgemacht … tolle Shakes zum Teil ergänzt durch Superfoods und Sandwiches aus frisch gebackenem Brot, njammi!

Und natürlich sollte man der Hippie-Bar am Buffalo Bay einen oder gerne auch mehrere Besuche abstatten.

Die gesamte Bar ist als Kunstwerk zu bezeichnen und wurde von den Besitzern unter der Verwendung von Treibgut innerhalb von rund 10 Jahren in Form eines riesigen Schiffes gebaut. Essen und Getränke sind dort auch recht gut.


Bei einer Erkundungstour mit dem Roller entdeckten wir mitten im Nirgendwo dieses ausgesprochen hübsche und leckere Restaurant:


Unser absoluter Lieblingsstrand (sofern nicht gerade Ebbe ist): der südliche Teil des Buffalo Bay mit feinstem weißen Sand. Hier ist es sehr ruhig und es gibt nur eine kleine Bar, die Gipsy Bar.
Den Long Beach (Ao Yai) fanden wir auch schön, aber hier war uns persönlich schon zu viel los.
Der Monkey Bay (Ao Kwang Peeb) ist klein und fein, uns war es dort allerdings ehrlich gesagt etwas zu felsig und schmutzig.

An- und Abreise

Wir nahmen den Bus von Khao Lak nach Ranong, was etwa 5 Stunden Fahrtzeit in Anspruch nahm … naja, mal mehr, mal weniger eben.
Mit dem Bus kommt man aus vielen Richtungen gut und günstig nach Ranong, z.B. von Phuket, Krabi, Surat Thani oder Bangkok.
Von Bangkok aus ist es sogar möglich, das Flugzeug zu nehmen.

Man sollte 30 Minuten vor offizieller Abfahrtszeit an der Busstation bereit stehen, sich unterwegs nicht beirren oder beschwatzen lassen und nur das Busticket kaufen ohne Boottransfer. Das Bootticket kauft man später direkt am Pier und zahlt auch nur dort den korrekten Preis.

In Ranong angekommen lässt man sich am besten mit dem Songthaew (Pickup-Taxi) in etwa 15 Minuten sehr günstig vom Bus Terminal zum Pier chauffieren.

Wir entschieden uns für das Speedboot zur Insel und später auch zurück:

  • fährt mehrmals täglich
  • Hinfahrt zwischen 7:00 und 17:00 Uhr
  • Rückfahrt zwischen 8:00 und 17:00 Uhr
  • etwa 40 Minuten Fahrt
  • Mitte November bis Mitte Mai
  • 350 THB (als wir dort waren)

Es gibt auch ein Expressboot, das natürlich länger braucht, aber dafür günstiger ist:

  • täglich um 09:30 und 14:00 Uhr
  • etwa 2,5 Stunden Fahrt
  • 200 THB (als wir dort waren)

Auf Koh Phayam angekommen nimmt man sich vom Pier aus am besten ein Roller-Taxi zur Unterkunft (etwa 50-80 THB) oder man mietet sich direkt einen eigenen Roller (etwa 250 THB pro Tag).

Ein paar Tips zum Schluss

Nehmt unbedingt für den gesamten Aufenthalt auf der Insel genügend Bargeld mit, es gibt keine Geldautomaten. Im Notfall kann man Geld wechseln oder mit Karte zahlen, das wird aber verhältnismäßig teuer.
WLAN ist zwar meist kostenlos, aber sehr langsam und fällt oft aus.
Roller kann man überall günstig mieten.
Schaut euch die Transferzeiten an, denn wenn ihr zu spät in Ranong ankommt, könnt ihr eventuell nicht mehr am selben Tag auf die Insel übersetzen und müsst euch eine Unterkunft in der Stadt suchen.