Auf unserer gesamten Myanmar Reise begeisterte uns der Aufenthalt in Bagan am meisten.
Ja, es stimmt schon was man liest, die berühmte Tempelstadt ist eine gut besuchte Touristenattraktion … wir ließen uns davon aber nicht abschrecken und durch die Weitläufigkeit des Geländes verlief es sich viel besser als befürchtet.

Ein paar Infos vorab

Die alte Königsstadt Bagan liegt in Myanmar am Ostufer des Irrawaddy Flusses. Auf dem riesigen Areal verteilt stehen heute noch über 2.000 Monumente wie Tempel, Pagoden, Stupas und Klöster, was die Tempelstadt zu einer der größten archäologischen Stätten Südostasiens macht.
Bagan an sich besteht aus drei kleinen Ortschaften: Nyaung U (gute Lage, Nähe zu den Sehenswürdigkeiten, viele Restaurants, moderate Preise), Alt-Bagan (etwas exklusiver, noch bessere Lage, schicke teure Hotels) und Neu-Bagan (deutlich günstiger, schlechtere Lage, relativ weit weg von den meisten Sehenswürdigkeiten).
Jede einzelne Sehenswürdigkeit kann man in zwei drei Tagen einfach nicht besichtigen, jedoch sollte man sich die bekannte Shwezigon Pagode mit ihren Goldverzierungen, auch als die Mutter aller Pagoden bezeichnet, nicht entgehen lassen.

Erkundung der Umgebung

Wir genossen die Fahrt zu zweit durch die mystische Landschaft, die uns mit ihrer ganz eigenen Atmosphäre stark beeindruckte.

Die trockene und heiße Steppenlandschaft mit den weitläufig verstreuten Monumenten wirkte auf uns fast schon surreal.

Auf unserer Erkundungstour kamen wir an schon fast vollständig zerfallenen Ruinen vorbei und standen dann wieder vor einer der prachtvollen und wunderschön erhaltenen Tempelanlagen. Schnell merkt man, dass dies immer noch eines der weltweiten Zentren des Buddhismus ist. Mönche begegnen einem überall und wir durften sogar einer zeremoniellen Parade beiwohnen.


Darling, did you see this gorgeus Pagoda?!

Zitat einer älteren Touristin zu ihrem Partner
Oh yes, indeed we did, we stood right in front.
Nach diesem Ausruf waren wir heilfroh, uns keiner Reisegruppe angeschlossen zu haben.

Unseren ersten Versuch, das Areal auf eigene Faust zu erkunden, starteten wir mit Fahrrädern. Nachdem das Radeln in der staubigen Hitze unter praller Sonne allerdings recht mühselig war mieteten wir uns am nächsten Tag einen E-Scooter, waren dadurch weitaus flexibler und konnten wesentlich mehr sehen.
Alternativ kann man sich auch mit der Pferdekutsche durch die Landschaft ruckeln lassen, wozu wir ehrlich gesagt nach unserem Ausflug auf Inwa so gar keine Lust mehr hatten, oder sich einer geführten Tour z.B. mit dem Auto anschließen.
Wir gönnten uns mit einer morgendlichen Ballonfahrt über die gigantische Tempelstadt ein einmaliges und wunderschönes Erlebnis, was wir jedem Bagan-Besucher nur ans Herz legen können.

Insgesamt hielten wir uns drei volle Tage in Bagan auf. Weniger wäre schade gewesen, mehr wahrscheinlich nur spannend für historisch, kulturell oder religiös sehr interessierte Menschen.

Unterkunft und Essen

Wir entschieden uns schon vorab für das Innwa Motel in Nyaung U. Die Übernachtungspreise waren moderat, das Personal sehr nett und hilfsbereit und auf der schönen Dachterrasse bekam man ein recht gutes Frühstück.
Auf die Taxifahrt von der Bootanlegestelle zur Unterkunft kann getrost verzichtet werden, da sie fußläufig erreichbar ist.

In Bagan bekamen wir richtig leckeres und unterschiedlichstes Essen … außer dem regionalen burmesischen Essen gab es auch indische, thailändische, chinesische und europäische Küche.

An- und Abreise

Wir reisten mit dem Schiff aus Mandalay an. Die fast 10-stündige Fahrt verbrachten wir hauptsächlich im Liegestuhl auf dem Sonnendeck und ließen entspannt die teils recht unspektakuläre Landschaft an uns vorbeiziehen. An Bord gab es eine einfache ausreichende Verpflegung, ein paar Snacks sollte man sich zusätzlich selbst mitnehmen. Die Tickets für den MGRG Express buchten wir direkt in unserer Unterkunft. In aller Frühe ging es morgens um 7:00 Uhr los (Check In 6:30), in Bagan kamen wir nachmittags gegen 17:00 Uhr an.

Von Bagan aus reisten wir mit dem Bus weiter nach Kalaw, unserer nächsten Station in den Bergen. Die Fahrt mit dem lokalen Bus war lang, anstrengend und alles andere als schön. Wir waren froh, als wir abends ankamen und endlich aus der beengten Klapperkiste aussteigen durften. Auf diesen Busfahrten bekamen wir den Zustand des Landes und der Bevölkerung abseits vom Tourismus so richtig zu spüren … überall Armut und Müll … sehr traurig.

Ein paar Tipps zum Schluss

Für das gesamte Areal bei Bagan musste man sofort nach Ankunft ein Ticket mit einer Gültigkeit von 5 Tagen kaufen. Dieses Ticket sollte man bei seinen Ausflügen immer dabeihaben, denn an manchen Tempeln gibt es Kontrollen.

Bagan ist ein zutiefst religiöser Ort, was man durch sein Verhalten und entsprechend angepasste Kleidung respektieren sollte.
Als wir dort waren, konnten wir den Sonnenuntergang von einer kleineren Pagode aus genießen … einfach ein gigantischer Blick! Allerdings lasen wir leider mittlerweile von einem Kletterverbot, weil sich viele Touristen sehr schlecht verhalten haben sollen.

Bei Erkundungstouren auf eigene Faust sollte man sich unbedingt eine Taschenlampe mitnehmen, in den kleinen Tempeln ist es nämlich teilweise ziemlich dunkel.
Tagsüber wird es in der Regel sehr heiß, dafür kühlt es morgens und abends ziemlich ab. Deshalb ist es empfehlenswert, eine leichte Jacke o.ä. mitzunehmen, wenn man länger unterwegs ist.